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Mozart! - Musical in concert

Premiere: 04.02.2006, Raimund Theater Wien



Die klingende Mozartwurst

Vieles beschert uns das Mozartjahr, nun auch noch das: kreischende Teenager. Im Wiener Raimundtheater sieht, besser: hört man sie, einige Meter voraus ihr Ziel: Musical-Sänger Rasmus Borkowski, mit zerissenen Jeans und blonden Dreadlocks eine Art Rastaman-Mozart. Zum Verlieben. Und Schreien. Was ja zum Werktitel passt. „Mozart!“ heißt das Musical, das nach der Uraufführung 1999 nun konzertant erklingt. Zumindest für Fans eine schöne Sache. Weil Professionalität geboten wird (allen voran dank Uwe Kröger als glitzerndem Drogenbaron oder doch Erzbischof Colloredo, Harald Tauber als akkurat swingendem Schikaneder), das Orchester der Vereinigten Bühnen Wien solide Klangtapeten beisteuert ...

Christoph Irrgeher | Wiener Zeitung 07.02.2006



Mozart im Schnelldurchlauf

Wenn sich Mozart (Rasmus Borkowski) in Ruderleibchen frech gegen den halb entblößten Fürsterzbischof Colloredo (Uwe Kröger) auflehnt, wird klar, dass in Mozart! der Körperkult dominiert. Zwar wird in der konzertanten und verkürzten Version des Musicals zum Jubeljahr durchaus Inhalt vermittelt - das Nichtloslassen von Leopold (André Bauer) oder die Zerrissenheit des wunderbaren Revoluzzers -, er geht aber in der Inszenierung unter. „Mozart!“ nimmt sich selbst die Spannung, spielt im Schnelldurchlauf und mit offenen Karten, wie die kurze Beispielversion eines Inhalts, den man nie zu sehen bekommt, und wirft damit sein Potenzial unangetastet in den Wind. Was das Musical hätte sein können, wird in Details ersichtlich: die Kostüme von Yan Tax, die musikalische Darbietung (Leitung: Caspar Richter), wenn sie nicht gerade zur Untermalung seichter Schnulzen missbraucht wird, und die großartige Präsenz von Harald Tauber als Schikaneder, die dem Abend noch einen Sinn gibt.

Der Standard 07.02.2006



Mit Rastalocken statt Puderzöpfen!

Sechsmal „Mozart! das Musical in Concert“ ... Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe und die Tickets waren schnell vergriffen ... Die Spannung war groß: Würde das Musical auch ohne Kulissen und Bühnenbild funktionieren? Wer würde auf der Bühne stehen? Würde man auf die Premierenbesetzung vertrauen oder auch jungen Darstellern eine Chance geben? Um es gleich vorweg zu nehmen. Die Mischung aus jungem Talent und alten Hasen hat hervorragend funktioniert ... Harald Tauber fiel als Emanuel Schikaneder die Rolle des Pausenclowns zu. Eine gute Nummer, um zwischen den ergreifenden Szenen »Was für ein grausames Leben« und »Gold von den Sternen« ein wenig entspannen und Luft holen zu können ... Überhaupt stürzte diese konzertante Aufführung von „Mozart!" das Publikum in ein wahres Wechselbad der Gefühle. Das was sonst in knapp drei Stunden inkl. Pause abläuft, wurde auf die Hälfte (ca. 90 Min.) ohne Pause eingedampft. Dieses Konzentrat von „Mozart!“ hatte daher überhaupt keine Längen. Alles funktionierte prächtig.

Norbert Ufermann | blickpunkt musical 02.2006



Das Comeback des Genies

Bereits nach wenigen Minuten hat der Zuschauer vergessen, dass es sich um eine konzertante Version von „Mozart!“ handelt. Dank Kostüm und Maske sowie dem professionellen Schauspiel des Ensembles, vergisst man fast gänzlich, dass es in dieser Inszenierung kein Bühnenbild gibt ... Das Ensemble des Konzerts besteht fast ausschließlich aus „Mozart!“-erfahrenem Personal, das bereits bei der Uraufführung auf der Bühne stand. Die Titelrolle wurde allerdings mit einem vielversprechenden Neuling besetzt: Rasmus Borkowski ... In weiteren Rollen agieren Harald Tauber (hervorragend als Emanuel Schikaneder), Jaqueline Braun (Cäcilia Weber) und Dennis Kozeluh in der Rolle des Graf Arco ... Gerade bei einer stark eingekürzten und konzertanten Fassung eines Musical kann man viel falsch machen. Mit „Mozart! - Musical in Concert“ wurde glücklicherweise alles richtig gemacht. Das Comeback wurde vom Wiener Publikum sehr gut aufgenommen. Ohne Zweifel eine wahre Bereicherung des Mozartjahrs 2006.

Dominik Lapp | Da Capo März/April 2006

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