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Artes Iuventutis, 30. Juli 1998 Auf der Bühne wie junge Profis
Die vierzehn Darstellerinnen der Musicalgruppe des JMCE '98 zeigten in den zwölf Tagen der Vorbereitung erstaunliches Durchhaltevermögen, um dann ihr Können auf der Bühne unter Beweis zu stellen. An die Probenphase erinnert sich Harald Tauber: Als ich unserem sehr verehrten Präsidenten Florian Wilscher am Telefon mit einem klaren „Ja, das mache ich, das interessiert mich“ zusagte, hatte ich keine Ahnung, was auf mich zukommen würde. Denn mir war bis zu Kursbeginn nicht bewußt, was es heißt, „Leiter der Musicalgruppe“ zu sein. Aber ich hatte dutzende Ideen und schaffte es in kürzester Zeit, ein Konzept zu erstellen. Mein großes Ziel war es, unter allen Umständen anders zu sein als all die Regisseure, die ich bis dato kennengelernt hatte. Wie auch immer: Ich fuhr mit etwas gemischten Gefühlen nach Edlitz, vor allem deshalb, weil ich erfahren hatte, daß meine ganze Klasse aus Mädchen bestand. Was aber dann ein ein weniger großes Problem war, als ich zu Beginn fürchtete. Mein erster Tag und somit meine ersten Unterrichtsstunden zeigten mir dann auch gleich, was es heißt, 14 Mädchen so zu beschäftigen, daß keines von ihnen aus Langeweile das Interesse verliert und somit die Konzentration. Die abendliche Unterrichtseinteilung zeigte mir dann, was es bedeutet, einen Stundenplan für drei weitere Kollegen in drei Räumen zu erstellen, denn in Schach bzw. Stratego war ich noch nie eine besonders große Leuchte. Der einzige, der mir Nacht für Nacht dabei Trost spendete, war unser Präsident, der immerhin noch zwei Stunden länger als ich am Gesamtstundenplan zu schreiben hatte. Der zweite Kurstag zeigte mir dann, daß mein Konzept zu seriös war und somit nicht unbedingt bei meinen „Ladies“, wie ich sie inzwischen nannte, ankam, und daß somit ein neues Textbuch geschrieben werden mußte. Dabei war mir Tanja Linzbichler, die Choreographin, eine große Hilfe, die mehr als nur eine skurrile Idee zu dem neuen Skript beisteuerte. Auf jeden Fall hatten wir zum Schluß dann eine Verwechslungskomödie à la Monty Pythons' „Das Leben des Brian“ vermischt mit „Raumschiff Enterprise“. Ein Skript, das bei meinen Ladies eine nicht zu erwartende Eigeninitiative hervorrief, die keiner von uns Dozenten erwartet hatte. Ab diesem Zeitpunkt steckten sie 12 Stunden Proben täglich weg, wie ich es noch von keinem Profi erlebt habe. An dieser Stelle ist es nun endlich Zeit, meinen Mitstreitern Hochachtung zu zollen. Ladies first: Tanja Linzbichler, Choreographie, die es mit unglaublichem Einsatz geschafft hat, innerhalb von 10 Tagen große Choreographien und auch Solotänze mit den Mädchen einzustudieren und wirklich tolle Formationen auf die Bühne zu zaubern. Martin Jeff Frohner, der nicht nur eine ganze Partitur in kürzester Zeit schrieb, sondern auch noch stundenlang mit mir die Nacht auf diversen Leitern verbrachte, um die Bühne akustisch annehmbar zu machen. Martin Vácha mühte sich nicht nur ab, die von mir überbeanspruchten Stimmen wieder zu sanieren, sondern übernahm auch noch die Lichttechnik. Und last but not least Florian Wilscher, der mir nicht nur jeglichen Freiraum für das Musical ließ, sondern auch noch die Proben mit dem Orchester übernahm. Wie auch immer: die Protagonisten dieses Kurses waren meine 14 Ladies, die wirklich eine tolle Leistung vollbracht haben – gesungen, getanzt und gespielt haben. Innerhalb dieser kurzen Zeit haben sie Höhen und Tiefen erlebt und weggesteckt, wie man es sonst in drei Monaten Probezeit nur erlebt. Ich durfte durch ihren Einsatz viel lernen und jede Stunde Schlaf, die wir Dozenten versäumt haben, wurde durch die Aufführung unseres Musicals wieder wettgemacht. Es würde zu weit führen aufzuzählen, was jeder einzelne in dieser kurzen Zeit gelernt hat. Sicher ist aber, daß wirklich jede von meinen Ladies bei der Aufführung des Musicals etwas gezeigt hat, was sie vorher noch nicht konnte. Jedenfalls war ich an diesem Abend sehr stolz auf alle und, vielleicht auch wegen der seltenen Nachtruhe, sehr gerührt. Ich will Euch noch einmal für Euren Einsatz danken und alles Gute für die Zukunft wünschen. Sicher ist auch, daß meine Katze im Begriff ist, sich auf die Tastatur zu legen, um ihre Streicheleinheiten einzufordern. So bleibt mir nichts anderes übrig, als meinen Kurzbericht zu beenden und zu hoffen, daß auch das Musikcamp 1999 so gut gelingt. |
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